MENSCHEN

Harte Beats, weiches Herz. Vegan wie VEGA

Der Rapper Andre Witter alias Vega lebt seit über sieben Jahren vegan. Der 34-Jährige ist in der Nähe von Frankfurt am Main aufgewachsen und hat ab seinem 15. Lebensjahr, wie er sagt, „auf der Straße coole, aber auch ein paar dumme Sachen“ erlebt. Viele Jahre stand er als Eintracht-Ultra in der Fankurve. Seine Texte können roh und aggressiv, seine Musik laut und zornig sein. Wie passt das alles zu seinem veganen Weg?

Von Dirk Müller.

Andre, deine Musik ist teilweise laut und roh, deine Texte sind hart und „von der Straße“, so wie du dich selbst als Straßenkind bezeichnest. Andrerseits lebst du seit über sieben Jahren vegan. Wie passt das zusammen? 

Ich bin durchaus behütet aufgewachsen, war aber viel auf der Straße – und das soll man meiner Musik auch anmerken. Sie enthält aber auch ruhigere und nachdenkliche Elemente. Gerade mein neues Album „Locke“ ist weniger hart und geht mehr in Richtung Musikalität. Aber auch harte Streetbeats und Veganismus sind absolut kein Gegensatz. Der Irrglaube ist ja, Fleischessen sei männlich, und daher seien alle Rapper Fleischesser. Die Wahrheit ist: Die Rapkultur hinterfragt – dasselbe machst du als Veganer. Ich kann mir nichts Männlicheres vorstellen als zu sagen: Ich esse kein Fleisch, weil kein Lebewesen leiden und sterben soll, nur damit ich satt werde.

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18. April 2020