MENSCHEN
Andre, deine Musik ist teilweise laut und roh, deine Texte sind hart und „von der Straße“, so wie du dich selbst als Straßenkind bezeichnest. Andrerseits lebst du seit über sieben Jahren vegan. Wie passt das zusammen?
Ich bin durchaus behütet aufgewachsen, war aber viel auf der Straße – und das soll man meiner Musik auch anmerken. Sie enthält aber auch ruhigere und nachdenkliche Elemente. Gerade mein neues Album „Locke“ ist weniger hart und geht mehr in Richtung Musikalität. Aber auch harte Streetbeats und Veganismus sind absolut kein Gegensatz. Der Irrglaube ist ja, Fleischessen sei männlich, und daher seien alle Rapper Fleischesser. Die Wahrheit ist: Die Rapkultur hinterfragt – dasselbe machst du als Veganer. Ich kann mir nichts Männlicheres vorstellen als zu sagen: Ich esse kein Fleisch, weil kein Lebewesen leiden und sterben soll, nur damit ich satt werde.
18. April 2020